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60 Jahre OGV

Eine Eiche zum Jubiläum

Der OGV Wolfsegg feierte sein 60-jähriges Bestehen. Dazu gab es einen Baum mit 1000 Jahre zurückreichenden Wurzeln.

Passender hätte der Festauftakt zum 60. Geburtstag des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins nicht sein können. Elisabeth Schöx las im ehrwürdigen Rittersaal der Burg Wolfsegg heitere und besinnliche Gedichte rund um Garten und Natur. „Veilchen, Rosmarin und Mimosen“ verzückten die Besucher. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Mirko Dietze, Christian Schart und Toralf Schnittler.

Der Festsonntag begann mit einer Baumpflanzung auf der gemeindeeigenen Ausgleichsfläche in Dillen. Bei diesem Baum handelt es sich um einen Sämling, den der ehemalige Kreisvorsitzende des OGV Karl Pröpstl vor rund zehn Jahren von der 1000-jährigen Wolfgangseiche bei Schloss Haus gesammelt hatte und der nun zu einer kleinen Wolfgangseiche herangewachsen ist. Mit vereinten Kräften wurde nun dieser besondere Baum, der immer an das Jubiläum erinnern soll, gepflanzt. Dazu hatten sich OGV-Vorsitzender Erhard Unger und Bürgermeister Wolfgang Pirzer die Unterstützung „der kleinen Burggärtner“ geholt. Den Baum ziert eine geschnitzte Tafel, die von Sebastian und Otto Bleicher angefertigt wurde.

Nach einer Andacht im Freien, die Pater Anton zelebrierte und die Kinder mitgestaltet haben, setzte sich der Tross aus Jubelverein, Ehrengästen und Vereinen in Bewegung. Unter den Klängen der Bawalatschn-Musi marschierte man zur Bergwirtschaft Kumpfmüller, wo Erhard Unger auf die 60 Jahre OGV zurückblickte.

Gegründet wurde der Verein am 17. März 1959 von 22 Mitgliedern. Franz Pirzer, der Vater des Bürgermeisters, ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied. Damals hieß der Verein auch „Obstbauverein“, denn der Sinn und Zweck des Vereins war, Qualitätsobst zu erzeugen, das auch in den Handel gebracht werden konnte. Da sich die Wirtschaft damals nach dem Krieg noch im Aufbau befand, war man froh, wenn man mit dem eigenen Obst ein paar Mark dazuverdienen konnte, wusste der Vorsitzende, der seine Informationen aus sämtlichen Protokollen des OGV zusammenstellte. Heute spiele das Obst aus dem eigenen Garten eine untergeordnete Rolle, man kaufe es lieber im Supermarkt, so Unger. Zur Verbesserung der Obstqualität wurden damals eine Obstbaumspritze und eine Düngerlanze angeschafft.

In Sachen Düngung und Pflanzenschutz hat sich in den letzten Jahren vieles getan, merkte Unger an. Ging es anfangs in erster Linie darum, Qualitätsobst mit Hilfe von Chemie zu erzeugen, so ist der OGV jetzt aktiver Naturschützer, der die Chemie aus seinem Garten verbannt hat. Außerdem habe man sich das Ziel der Ortsverschönerung auf die Fahne geschrieben, um die Heimatpflege und die Pflege derLandeskultur zu unterstützen.

Bürgermeister Wolfgang Pirzer dankte dem Jubelverein für seinen Einsatz bei der Pflege der gemeindlichen Flächen und für die Unterstützung während seiner Amtszeit. Bei Ungers Rückblick erinnerte er sich oftmals an seine Kindheit. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hatte das Gemeindeoberhaupt dabei. Da der Verein sein Gerätehaus renovieren möchte, hat der Gemeinderat eine Spende in Höhe von 2500 Euro zugesagt. Landrätin Tanja Schweiger dankte dem Verein für das gute Miteinander und das Engagement in der Gemeinde.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden langjährige Mitglieder ausgezeichnet. Der 93-jährige Sebastian Bleicher hat für jedes Mitglied eine Obstschale gedrechselt, die gemeinsammit einem Blumenarrangement überreicht wurde. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Helmut Ostermeier ausgezeichnet. Christa Scheibinger, Joachim Schlossarek, Johann Stegerer, Ludwig Stegerer und Irmgard Vogl verzeichneten 30 Jahre. Für 35 Jahre wurden Juliane Baldauf, Brigitte Frisch-Schwarz, Josef Kramer, Christa Renner, Marianne Vetter und Herbert Wöhrl ausgezeichnet. Seit 45 Jahren sind Hilde Donauer, Josef Scheuerer und Josef Seidl Mitglied. Georg Auburger ist seit 48 Jahren, Kunigunde Aufleger, Rosa Mayer und Robert Scheuerer seit 49 Jahren mit von der Partie. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurde Franz Pirzer geehrt.

Für ihre langjährige Tätigkeit in der Vorstandschaft wurden Hilde Scheuerer, Jutta Hartl und Ingrid Unger geehrt. Außerdem erhielten die ehemaligen Vorsitzenden Gotthard Scheuerer, Alfred Issel und Sebastian Bleicher für ihre Tätigkeit eine Auszeichnung. Mit einem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen wurde noch über die ein oder andere Anekdote geschmunzelt.Δ(Martina Neu, Mittelbayerische Zeitung, 17.Juli 2019)

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