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Kinderferienaktion

Kinderferienaktion 2021

Auch im zweiten Pandemiejahr beteiligte sich der OGV Wolfsegg an der Kinderferienaktion der Gemeinde. Diesmal wählten wir das Thema "Fledermaus". Fledermäuse stehen in Deutschland unter strengem Naturschutz. Was den meisten jedoch nicht bekannt ist, nicht nur für Vögel und die Windschutzscheibe vom Auto, auch auf Fledermäuse hat der Rückgang der Insekten einen Einfluss. Da sich Fledermäuse entgegen der Volksmeinung nicht von Blut – hallo Vampire – sondern vorwiegend von Insekten ernähren, ist ihr Rückgang die Hauptursache, warum sich die Populationen verringern.

In Wolfsegg haben wir einen direkten Bezug zu den Flugtieren, die übrigens die einzigen fliegenden Säugetiere sind. Mit der Höhle unter der Burg haben viele der 23 in Bayern vorkommenden Fledermausarten in Wolfsegg ein alljährliches Winterquartier gefunden. Man kann sagen, sie sind unsere treuesten Feriengäste. Allein hiermit trägt Wolfsegg erheblich zur Erhaltung der Flugtiere bei. Im Rahmen des Kinderferienprogrammes wollte der OGV dies noch erweitern. Das 20 Kinder teilnahmen zeigt:

- Zum Umwelt- und Naturschutz können alle beitragen.
- Basteln macht Spaß!

Unter der sachkundigen Führung von Konrad Spangler begannen wir mit der Besichtigung der Burghöhle, die den Burgbewohner früher als „Kühlschrank“ diente. Die Hoffnung dort eine Fledermaus zu sehen war groß, vielleicht größer wie die Höhle selbst. Und die ist erst der Einstieg, denn gut gesichert durch ein Gitter, konnten wir durch ein Loch im Fußboden sehen, dass es noch etwa 300 Meter tief nach unten geht und sich viele Male verzweigt. In diesem Höhlensystem gibt es genug Ritzen und Spalten, in denen sich die kleinen Tiere vor dem kalten Winter in Sicherheit bringen können, um vom Frühling und fetten Insekten zu träumen. Trotz vieler Augen und Taschenlampen haben wir leider keine Fledermaus entdecken können. Dafür haben einige Kinder ihre persönliche Fledermausgeschichte erzählt. Das war fast noch besser. 

Von der Höhle ging die Gruppe zum OGV Häuschen, wo schon alles für das Basteln vorbereitet war. Während einer kleinen Brotzeit erklärte der Vorstand Torsten Brede ein paar Dinge über das Leben und die Gewohnheiten der Fledermäuse und erklärte, wie das Sommerquartier für die Tierchen zusammengesetzt wird. Danach ging es von der Theorie in die Praxis.

Es gab Bausätze in drei Größen zur Auswahl, lustigerweise wollten alle Kinder den Großen haben. Sechs Brettchen, Dachpappe, einige Schrauben und Nägel – eine überschaubare Sache, könnte man denken. Aber wie so oft, der Teufel steckt im Detail. „Wie gehören die Bretter zusammen?“ „Wo muss denn die Schraube rein?“, waren die üblichen Fragen, die unser Assistententeam mit Rat und Tat beantwortete. Hier sei angemerkt, die Gruppe bestand aus 15 Mädchen und 5 Jungen! Und wie bereits in den Vorjahren wurde das übliche Vorurteil klar widerlegt! Mit großem Eifer gingen die Kinder in Zweierteams die Sache an. Trotz eisernem Willen, manche kleinen Hände waren letztlich für den Schraubendreher nicht kräftig genug, da wurde der Akkuschrauber schnell zum besten Freund. Das Annageln der Dachpappe machte auch den Kleinsten Riesenspaß. Mit einem Hammer so schön draufloszuschlagen, das hat schon was. Wir hoffen die Nachbarschaft verzeiht uns, denn für geraume Zeit hallte die ganze Umgebung laut von Hammerschlägen. Den Kasten noch in insektenfreundlicher Umgebung mit offener Anflugschneise aufhängen, damit haben die Kinder, mit Spaß und Freude, etwas für den Artenschutz getan.

Wir alle wünschen uns, die Fledermäuse verstehen unsere gut gemeinte Unterstützung und nutzen die neu gebauten Unterkünfte, um die Tage in Wolfsegg zu verschlafen und sich zu vermehren. Vielen Dank an alle Kinder für die Teilnahme und Eure leuchtenden Augen beim Anblick der Meisterwerke.

Lasst es uns wissen, wenn ihr Fledermausbesuch habt. Δ(TB, JA)

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