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"Wie kommt der Honig ins Glas"

Vortrag "Wie kommt der Honig ins Glas"

Anfang Juni traf sich eine kleine Gruppe interessierter Vereinsmitglieder und Gäste beim Kumpfmüller, wo der Hobbyimker Erhard Unger den Vortrag hielt.

Zuerst erfuhren wir über das gesellschaftliche Leben im Bienenstock. Dort gibt es bis zu 60 tausend Bienen, aber es entsteht erstaunlicherweise keinerlei Chaos. Alles wird von faszinierender Schwarmintelligenz gesteuert. Jedes Individuum des Bienenvolkes weiß, was zu tun ist, ohne dass jemand ihm die Arbeit zuteilt. Die ausschließliche Aufgabe der Königin ist, die Eier in die Waben zu legen und somit den Fortbestand des Bienenvolks zu sichern. Es gibt die Arbeiterbienen, die ausgeschlupft drei Wochen lang drinnen verschiedene Hilfstätigkeiten ausüben. Dann dürfen sie den Stock verlassen, um Nektar und Pollen zu sammeln. Die männlichen Bienen, die Drohnen, leben bis zur Geschlechtsreife im Stock, danach fliegen sie raus, um die einzige Lebensaufgabe zu erfüllen, eine Königin zu begatten, bevor sie sterben.

Im zweiten Teil des Vortrags hörten wir, wie das Zusammenleben zwischen Menschen und Bienen funktioniert. Beide Seiten sind eng miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Der Mensch gibt dem Bienenvolk die Unterkunft, weil es in den heutigen Wäldern keine passenden hohlen Bäume mehr gibt. Andererseits befruchten die Bienen unsere Obstbäume, Beerensträucher und andere Nutzpflanzen. Gleichzeitig benutzen wir die Bienenprodukte als gesunde Nahrungs- bzw. Heilmittel. Aber es gibt auch mehrere Probleme in diesem Zusammenhang. Zum Beispiel, die Benutzung von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf den Feldern. Oder die breite Verwendung von exotischen nicht heimischen Pflanzen in unseren Gärten, die keine Pollen bzw. gefüllte Blüten haben. Erhard brachte dazu viel Begleitmaterial über die bienenfreundliche Gartengestaltung mit. Als weiteres Problem wurde die intensive Imkerei genannt, wenn der gesammelte Honig komplett durch minderwertigen Zucker als Ersatzfutter ausgetauscht wird. Das schwächt die Gesundheit des Bienenvolkes und vermindert die Überlebenschancen über den Winter.

Im dritten Teil des Vortrags erfuhren wir über unterschiedliche Honigarten und den Aufbau des Bienenstocks. Danach ging es zum praktischen Teil. Erhard brachte mehrere Honigwaben von seinen Bienen und entsprechendes Werkzeug mit. Die Waben wurden fachmännisch aufgemacht und in der Zentrifuge geschleudert. Und natürlich durften wir den Honig probieren.

Bereits während des Vortrags und am Ende wurden viele Fragen über das Bienenleben, den Honig und die Hobbyimkerei gestellt. Man spürte das Interesse der Teilnehmer. Bestimmt werden wir jetzt mit etwas anderem Blick die Bienen in unseren Gärten beobachten. Δ (JA)

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