rosa blühende Rosa gallica ‘Officinalis’

Die Urformen dieser Rosen wuchsen im Vorderen Orient und dem Kaukasus. Dort wurden sie schon im 12. Jahrhundert v. Chr. von Persern und Römern entdeckt und schließlich im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Die Gallica-Rose, übersetzt Essig-Rose, wurde als Heilpflanze, zur Herstellung von Parfüm und Rosenessig genutzt, was ihren Namen erklärt. Ein weiterer Name – Provins-Rose – leitet sich von der Stadt Provins bei Paris ab, einem historisch belegtem Hauptanbaugebiet. Gab es Anfang des 17. Jahrhunderts nur etwa ein Dutzend Sorten, so wuchs deren Zahl Anfang des 19.Jahrh. durch Züchtungen in Holland und Frankreich auf über 1000 an. Eine der bekanntesten ist wohl die Sorte ‚Officinalis‘, die Apotheker-Rose.

Schon in der Antike wurden Rosen in allen ihren Teilen in der Volksmedizin verwendet. Heute erinnert man sich wieder ihrer stärkenden, harmonisierenden Wirkung ihrer ätherischen Öle und des hohen Vitamingehalts ihrer Hagebutten.

Mehr als 32 Krankheiten beschrieb Plinius der Ältere (römischer Gelehrter und Beamter, 1. Jh.), bei denen die Rose zur Heilung eingesetzt wurde. So ist die Rose in der Landgüterverordnung Karls des Großen aufgeführt als Heilpflanze. Auch Hildegard von Bingen beschrieb schon im 11. Jahrhundert die Heilwirkung der Rose. „Sammle die Rosenblätter bei Tagesanbruch und lege sie über die Augen, sie machen dieselben klar und ziehen das „Triefen“ heraus.“

Rosenduft in der Aromatherapie
Rosenduft hilft bei Kummer, Enttäuschung, Liebeskummer, Traurigkeit, bei Angstzuständen und depressiven Verstimmungen. Er kann bei allen emotionalen Störungen, bei körperlicher und geistiger Müdigkeit und Burn-Out-Problemen sowie bei permanentem Stress hilfreich sein.

Echtes Rosenwasser, das nach der Dampfdestillation bei der Rosenölgewinnung zurückbleibt, wird auch als „Rosen-Hydrolat“ bezeichnet. Rosenwasser gibt es in den Apotheken, Reformhäusern, bei türkischen oder griechischen Läden zum günstigen Preis zu kaufen. Wird Rosenwasser für die Küche benötigt, sollte man diese Verwendung aber erwähnen, damit man keine für die Kosmetikherstellung zubereitete Rosenessenz bekommt. Rosenwasser eignet sich als Gesichtswasser für jeden Hauttyp, vor allem trockene und sensible Haut profitiert von der regelmäßigen Anwendung. Auch als Rasierwasser, für Kompressen oder in der Haarpflege bei Kopfhautproblemen ist es wunderbar einsetzbar.

Herstellung von Rosenwasser à la Sissi
250 ml destilliertes Wasser in einem Topf erwärmen und über 100 g frische Rosenblätter gießen. Anschließend mindestens 3 Tage an einem warmen Ort ziehen lassen. Danach das Wasser durch einen Filter in ein Fläschchen oder Ähnliches geben und dabei die Rosenblätter gut auspressen. Kühl aufbewahren und nach Belieben das Gesicht damit reinigen.

Mit echtem oder dem selbst hergestellten Rosenwasser kann man nicht nur ein Zimmer oder das Badewasser wunderbar parfümieren, sondern auch viele Speisen auf traditionelle orientalische Art verfeinern, z. B. um arabischen und irakischen Reisspeisen eine blumige Note zu verleihen. In Nordindien verwendet man Rosenwasser oft, um auf Milch basierenden Süßspeisen ein besonderes Aroma zu verleihen
Rosenwasser ohne Alkoholzusatz eignet sich als alkoholfreie Alternative für den Rum zu Bratapfel-Füllungen, auch für Weißwein-Saucen zu Fisch, etliche Salatdressings, Kekse, Bowlen – um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Durch wenige Tropfen Rosenwasser bekommt alles eine besondere Raffinesse.